Motorradrennfahrerinnen

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Es gab sehr erfolgreiche Motorradrennfahrerinnen, die heute leider niemand mehr kennt, die aber Rennsportgeschichte geschrieben haben. Diese Fahrerinnen brauchten genau wie ihre Rennsportkollegen sehr gute Kenntnisse zur Technik der Maschinen, den Rennstrecken und gutes Material, um überhaupt eine Chance im Rennsport zu haben.
Um jedoch dauerhaft bestehen zu können, war die Unterstützung des persönlichen Umfelds notwendig, gerade in Zeiten starker Reglementierungen und gesellschaftlichen Einschränkungen für Frauen. Meist waren es die Eltern, Geschwister, Freunde und später die Ehemänner, die durch ihr Engagement überhaupt erst den Einstieg und dauerhaften Erfolg ermöglichten.

Viele Rennfahrerinnen blieben nur kurz bei diesem harten Sport, aber einige widmeten mit Leidenschaft dem Motorrad ihr Leben und arbeiten weiter in dieser schwierigen Branche. Hier nun ein paar  Informationen zu einigen dieser spannenden Frauen.

Inge Stoll (Deutschland)

Für die Zuschauer bildeten die Renngespanne und Aktionen, die dazu gehören, immer die Höhepunkte jeder Veranstaltung. Ein Gespann erfolgreich zu fahren, erforderte ein intensives und gekonntes Zusammenspiel zwischen dem Fahrer und Beifahrer. Bereits Inges Eltern fuhren erfolgreich in der Vorkriegszeit Renngespanne. Inge Stoll hatte also „Benzin“ im Blut und die Leidenschaft für diesen teuren Sport, den sie erfolgreich in den 50er Jahren praktiziert. Da sie sehr klein und leicht war, musste sie mit Gewichten im Beiwagen fahren, um die internationalen Bestimmungen zu erfüllen. Als Privatfahrerin erzielt sie 35 Siege und gewann vier Mal die französische Meisterschaft mit Jacques Drion.

Sie starb bei einem der letzten geplanten Rennen ihrer Karriere. Am Sonntag, den 24.8.1958, fuhren Jacques Drion und Inge Stoll mit ihrem Gespann in Brünn in den Tod. Es war das Schicksal einiger sehr professioneller Gespannrennfahrer dieser Zeit, die den Preis für die schlechten Strecken, technischen Probleme und Sicherheitsvorkehrungen mit ihrem Leben bezahlten.

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May Ruffell (Großbritannien)

May Ruffell war eine sehr talentierte Rennfahrerin Ende der 20er Jahre, was sich vor allem in den Brooklands Damenrennen zeigt. Sie bestritt nur wenige Rennen, war aber unglaublich erfolgreich, bevor ihre Karriere durch ihre Heirat beendet wurde.

Beryl Swain

Beryl Swain (Großbritannien)

Beryl Swain fuhr Straßenrennen und war die erste Frau, die in den 60er Jahren auf einer Solomaschine auf dem Inselkurs der berühmt berüchtigten Isle of Man Tourist Trophy bewältigte.

Nina Susow-Michejewa

Nina Susow-Michejewa (Russland)

Nina Susow-Michejewa war eine der erfolgreichsten russischen Motorradrennfahrerin. Insgesamt wurde sie 11 Mal Meisterin der ehemaligen UdSSR in Straßen- und Geländerennen. Von den Konkurrentinnen wurden die erfolgreichen Motorradfahrerinnen des Teams wegen der gelbgestreiften Helme „Koloradokäfer“ getauft.

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Dot S. Cowley (Großbritannien)

Dot S. Cowley gehört zu den erfolgreichen Speedwayfahrerinnen wie Fay Taylor oder Eva Askwith. Auf Grund ihrer Größe, sie ist sehr klein, entwickelte sie ihre eigene sehr erfolgreiche Technik für diese speziellen Rennen. Es war ihr größter Wunsch einmal gegen die sehr erfolgreiche Fay Taylor fahren zu können, der aber leider immer unerfüllt bleibt.  Sie fährt gewöhnlich in rotem Leder auf Solomaschinen und im Gespann.

 Milada Bayerova

Milada Bayerova (Tschechische Republik)

Milada Bayerova fuhr bereits ab 1931 Gespannrennen. Sie war eine sehr temperamentvolle und leidenschaftliche Fahrerin von Renngespannen, die während ihrer Karriere nie auf einer Solomaschine oder im Beiwagen einer Maschine sitzt. 1948 zieht sie sich vom Rennsport zurück.

Fay Taylor

Fay Taylor

Fay Taylor war eine der größten englischen Rennsportfahrerinnen, die die ganze Welt bereiste und dem Motorrad immer verbunden blieb. Sie war schon Ende der 20er Jahre die erfolgreichste Speedwayfahrerin, die „Queen of Speedway“, bevor diese Rennen für Frauen verboten wurden. Die gebürtige Irin konnte bereits 1927 vom Rennsport leben. Wie viele andere Rennsportprofis war auch sie abergläubisch. Sie hatte immer ihre eigenen Pyjamas mit, die sie vor einem Krankenhausaufenthalt beschützen sollten.