Feinde im eigenen Land

Feinde im eigenen Land
Zwangsarbeit in Hannover im Zweiten Weltkrieg
Janet Anschütz u.a.
(Bielefeld 2000)

Buchbeschreibung

Mindestens 80.000 Frauen, Kinder und Männer leisteten zwischen 1939 und 1945 in Hannover Zwangsarbeit. Die meisten Zwangsarbeiter, KZ-Häftlinge und Kriegsgefangenen kamen aus Frankreich, den Niederlanden und insbesondere Polen, Russland und der Ukraine. Sie arbeiteten in der Rüstungsindustrie, der Landwirtschaft, bei kleineren Firmen, für die Stadtverwaltung und Privathaushalten oder der Deutschen Reichsbahn. Jeder „Arbeitgeber“, der im Zweiten Weltkrieg noch produktiv sein konnte, hatte Zwangsarbeiter oder Häftlinge im Einsatz.  Die Deportierten lebten verteilt über das gesamte Stadtgebiet in mehr als 500 Lagern sowie 7 KZ, bewacht und kaum geschützt vor Bombenangriffen. Häufig wurden sie mißhandelt, ausgebeutet und waren schutzlos der „Betriebs-/Volksgemeinschaft“ ausgeliefert. Häufig waren es Denunziationen und haltlose Anschuldigen,  über die sie zur Gestapo in die Strafverfolgung gelangten. Vollkommen entrechtet waren in dieser Situation die polnischen, russischen und ukrainischen Zwangsarbeiter*innen.

Welche Formen der Zwangsarbeit es in Hannover gab und wie die jeweilige Arbeits- und Lebenssituation der Zwangsarbeiter*innen sowie Häftlinge aussah, wird in diesem Buch beschrieben. Ehemalige Zwangsarbeiter*innen berichten zum ersten Mal über ihre Leidenszeit. Einzigartige Fotos und Dokumente ergänzen die Erinnerungsberichte und die Forschungen.